18.03.2008

Die Chinesen

Kennen se schon den:

Ein Chinesischer Premier und die Presse kommen in eine Bar.

Sagt der Chinesische Premier: „Der Dalai Lama wars!“

Bezogen auf die momentanen Unruhen in Tibet.

Momentan ist es ja ein wenig heiß in Tibet.

Da gehen halt die Menschen auf die Straße und das leider nicht, um die Olympischen Spiele zu preisen und das große Mutterland China, sondern weil die irgendwie sauer sind.

Laut dem Premier (dessen Name leicht gegoogelt werden kann) kommt das, weil der Dalai Lama denen gesagt hat sie sollen Gewalt anwenden.

Der Dalai Lama…

Gewalt…

Ich kann das nicht mal in eine Zeile schreiben.

Das der Dalai Lama des Lügens bezichtigt wird, weil er behauptet, China würde in Tibet kulturellen Genozid betreiben ist ja klar.

Die Leute da sind ja alle glücklich und niemand ist sauer, weil China Tibet seit mittlerweile 58 Jahren besetzt hält.

Natürlich findet es das Volk toll, seinen Glauben nicht ausleben dürfen!

Da ist die Anschuldigung des Dalai Lama doch absolut haltlos!

Wir Deutschen haben doch mehrfach gesehen, dass es nichts Besseres gibt, als Gebiete zu besetzen.

Elsass, Flamen, Polen,… die waren doch alle froh, dass wir sie endlich besetzt haben!

Das da so Unruhen ausbrechen, damit konnte ja niemand rechnen!

Aber wir wissen ja auch, dass da der Dalai Lama seine Finger im Spiel hatte.

Ist doch klar!

Nach vorne gewaltlos, aber im Hinterzimmer hat der bestimmt die Biowaffen.

Noch besser: Der Herr Premier bezeichnete die Anhänger des Dalai Lama als eine Clique.

Eine 375000000-Clique.

Ich weiß ja nicht, aber ist das nicht eigentlich schon groß genug für ne Bande?

Oder nen Kontinent?

Na Richard Gere wird sich freuen, denn er ist nun mit 59 noch Mitglied einer Clique.

Ja und diese Clique plant die Spiele zu sabotieren.

Na irgendwer muss das doch!

Wenn die EU schon seelenruhig die Vetokarten in den Spind packt, weil sie vor der Reaktion Angst haben.

Wenn ein besetztes Volk endlich genug Aufmerksamkeit kriegt, um zu zeigen, dass es nicht mehr besetzt bleiben will, dann sollte man als EU, UN, NATO, und was da noch so rumspringt vielleicht mal auf die Idee kommen, dass da was nicht stimmt.

Nur ein Tipp:

Also wir ham da doch ne Dame mit Vielfliegerrabatt in Berlin sitzen…

Die Fliegt doch soooo viel lieber in der Welt umher, als Politik zu machen…

Da könnte man doch mal die Bonusmeilen-Angie nach China schicken, wo sie ihren Putin-Satz: „Ähhh… Tschuldigung: Menschenrechte…hähä“, bringen könnte.

Aber noch mal:

Der Dalai Lama

Aufrührer

Das passt irgendwie nicht zusammen.

So gar nicht.

Der Mann läuft eher bewusst in ein Messer, bevor er eines ergreift.

Aber er hat natürlich die Leute in Tibet angestachelt.

Klar.

Religion ist Opium fürs Volk, aber der Herr Premier sollte vielleicht mal seine Opiumdosis herabsetzen…

Wenn Buddhisten protestieren gehen und es zu Gewalt kommt, geht diese von der Gegenseite aus.

Und in Tibet hat es ja schon bös was auf die Nase gegeben. Die Totenzahlen gehen dann auch etwas auseinander…

13 Tote laut China

Mehrere Hundert Tote laut der tibetanischen Exilregierung.

Aber in China ist man ja offen für Gespräche mit seiner Heiligkeit, er müsse nur den Ansatz eines unabhängigen Tibet verwerfen.

Mit anderen Worten, der Dalai Lama darf kommen, aber man unterhält sich höchstens über das Wetter.

„Du kannst herkommen und wir können über alles außer deinem Hauptthema reden.“

Danke fürs Gespräch!

Und über solche Pressenerklärungen schießt sich China soooo viele goldene Schüsse, dass es ein kleines Wunder ist, dass die noch aufrecht stehen.

Mal gucken, ob die es dann im Herbst schaffen sich in einem der olympischen Ringe zu erhängen…

Bevor nun gleich die Chinesischen Eingreiftruppen vor meiner Haustür stehen, würde ich das Wort gerne an meinen treuen Leser Herrn Schäuble richten:

Da ist gerade eine Chinesische Eliteeinheit auf dem Weg nach Friesland und das könnte doch auch als terroristischer Akt ausgelegt werden…

Da müsste doch GSG9 eingreifen oder?

Euch andern hoffentlich bis bald und in de Zwischenzeit guck ich mal, ob ich in China schon auf der „Persona non Grata“ –Liste stehe.

Schadajim

Der Tod

Is ja schon ne Weile her, dass ich hier über den Tod eines Verwandten sprechen durfte.
Machen wir es kurz:
Onkel Peter ist am Sonntag den 16. März gestorben.
Einen Tag nach Fietschens Geburtstag.
Praktischerweise waren wir noch kurz da und konnten uns verabschieden.
Beerdigung ist dann am Donnerstag.
Da er ein Humanist war, fallen auch die ganzen Kirchengeschichten flach.
Grabrede hält dann wohl mein Vater.
Wenigstens wird die dann gut.
Tja...
Death happens... quite often.

Peace... äh... rest in peace

08.03.2008

Die Täufer

Vor wenigen Tagen bekam ich einen Anruf.

„Conner ######?“

„Ah, genau wen ich erreichen wollte!

Mein Name ist Samuel Diabolus (oder so ähnlich) und ich bin ein Mitglied der Täufer.

Bruder Conner (er kannte meinen richtigen Namen) sage mir, wann warst du das letzte Mal in der Kirche?“

„Öhm… vor 14 Tagen“ Zur Beerdigung eines Bruders

„Bruder Conner du bist aus dem Telefonbuch ausgewählt worden, denn auch wir Täufer haben Telefonbücher (in denen ich aber nicht drinstehe!).

Sage mir Bruder Conner, sind wir nicht alle Brüder?“

„An sich schon.“ Aber wenn ich mir meine Familie aussuchen würde wäre ein fundamentalistischer Spinner wie du mit Sicherheit kein Teil davon.

„Bruder Conner, ich möchte, dass auch du ein Täufer wirst.“

Sollte ich ihm sagen, dass ich einen besseren Draht zu Gott hab, als er?

Ich hab da 2 schlechte Nachrichten für Sie: 1.Sterben Sie morgen. 2.Kommen Sie nicht in den Himmel.

Ich rede öfter mit Gott und er antwortet mir sogar. Ihnen auch?

Ich bin die Reinkarnation von Odin! Und nun Knie vor mir nieder!

Während ich noch über etwas Passendes zum antworten nachdachte, kam von der anderen Seite:

„Bruder Conner, warum bist du verärgert?“

?! WTF ?!

„Ich werde Trotzdem für dich beten:“ Und der fing allen Ernstes an am Telefon für mich zu beten!

Dachte dann noch eine Weile darüber nach den Odin-Satz zu bringen, entschied mich aber doch einfach aufzulegen.

Keine Ahnung, wie lange der Typ da noch gebetet hat, bis er kapiert hat, dass am anderen Ende keiner mehr war, aber zwei Dinge sind mir da klar geworden:

1.: So unsozial und korrupt unsere Kirche stellenweise auch ist, SOLCHE Spinner lassen die da wenigstens nicht rein und schon gar nicht den Telefondienst machen!

2.: Ich stehe nicht im Telefonbuch und schon gar nicht namentlich. Der Typ hatte beides (Namen & Telefonnummer). Irgendjemand muss also beides an den Täufer weitergegeben haben. Die Anglophilen unter meinen Lesern haben vielleicht schon erraten was „Täufer“ auf Englisch heißt und daraus geschlossen haben, wen ich da in Verdacht habe.

Ich werde hier keine üble Nachrede betreiben und schon gar Niemanden nennen, denn der Betroffene hat meiner Meinung nach eigentlich nicht mal diesen Blogeintrag verdient, doch fasst dies bitte als eine kleine Warnung.

Nennt eure Schlussfolgerungen bitte auch nicht in den Kommentaren, da dies nur eine weitere Aufwertung für ihn bedeutet.

Ich persönlich halte so ein Verhalten für eine Mischung aus schlechten Scherz und psychischer Störung und kann nur raten solche Spinner zu ignorieren.

Ich tu das hier nur, um zu zeigen, wie lächerlich die sind. (und weil ich grad was für den Blog brauch)

Zum Abschluss noch meine Telefonnummer für alle religiösen Eiferer: 9254552 (Vorwahl für Walhalla) 6346 (für die Direktwahl zu meinem Apparat).

Wer sich die Mühe machen will das auf ner Handytastatur zu suchen, schnallt dann auch den Witz mit der Nummer.

Bis später und euch allen ein freudiges

Schadajim

Die Blödköpfe

An sich ja eine alteingesessene Institution und ehemaliger Fischereiverein ist die Kirche heute eine sozial engagierte Organisation.
…Eigentlich…
…Theoretisch…
Gut an der Basis ist sie das auch, nur wird es doch irgendwie immer unsozialer, je höher man guckt.
Ich weiß nicht, was man neuerdings machen muss um da aufgenommen zu werden, doch nach Qualität wird da wohl niemand bewertet oder bezahlt.
Ich persönlich sehe mich nach wie vor als gläubigen Christen an, doch was einem manchmal in der Kirche geboten wird…
Und die Herren und Damen haben ja auch ne Erklärung: „Für die viele Arbeit wird man nicht genug bezahlt.“ !
Also unter uns: Wenn das denen nicht genug ist, machen wir das einfach wieder so, wie es vor Jahren gewesen ist.
Jeder Pastor kriegt ein Stückchen Land zum bewirtschaften und dazu den 10ten.
Da heißt es dann wohl „um sein Leben predigen“.
Dann sind die Kirchen wieder voll oder die Herren Geistlich verhungert.
Auf Anhieb kenn ich einige Pastoren, die mit Sicherheit in Luxus leben werden.
Leider auch sehr viele, die keine gute Predigt zusammenkriegen würden, um ihr Leben zu retten.
Toll sind hierbei die älteren Gemeindemitglieder, die dann so Sachen meinen wie: „Och heute war er eigentlich noch ganz gut.“
Wenn DAS gut war, was ist dann an Tagen, wo er nur mittelprächtig drauf ist?! Oder gar schlecht?
Wobei das ja noch geht!
Denn je höher man guckt, umso krasser fallen die Schlechten Tage aus!
So gesehen auf einer Beerdigung eines Bruders vor einigen Wochen.
Da ich gefühlsmäßig involviert war, bin ich wahrscheinlich nicht objektiv, aber was der Herr Blötkopf da gebracht hat, war einfach nur schlimm.

Im nachfolgenden Text wurden Namen und Bezeichnungen verändert.
Tonaufzeichnungen wurden nicht nachgesprochen, da es keine gibt.


Es fing damit an, dass die Beerdigung für besagten Herrn Blötkopf um einige STUNDEN verschoben werden musste, damit er vorher noch seine Termine einhalten kann.
Meine Reaktion war: „Dann kommt er halt Später und sagt nur kurz was, wenn er überhaupt was sagen muss.“
Meiner Meinung nach war der Herr Blötkkof nämlich auch ein gutes Stück am tödlichen Herzinfarkt des Bruders beteiligt, weswegen ich ihn schon vorher nicht mochte.
Und wegen der Tatsache, dass ich ihn Schon hab arbeiten sehen und dass Gefühl hatte, dass wir Bauernpöbel auch ruhig gehen könnten, da er und seine Kirchenmenschen das auch allein hinbekämen.
Sagen wir einfach, er war mir nicht übersympathisch.
Am Tag der Beerdigung war ich dann ne halbe Stunde früher da, um noch einen Platz zu bekommen, denn der komplette Landkreis war wohl da.
Es dauerte eine Weile, doch dann waren alle da, Beate neben mir sitzend und mein Vater vorne bei den Brüdern sitzend.
Dann kam Blötkopf.
Aus der ursprünglich kurzen Rede und dann den Anderen das Feld überlassen wurde dann doch (oh Wunder!) eine „One-and-a-Half-Men-Show“, bei der Herr Blötkopf sich wohl dachte, er müsse die Gemeinde bestmöglich da abholen, wo sie steht.
Dummerweise war die Gemeinde in Trauer und nicht anwesend, um mit ihm eine „Philosophie-Literatur-Analyse-Stunde“ zu verbringen.
Dummer kleiner Patzer.
Kann ja jedem passieren.
SO WAS INKOMPETENTES!!!
Wie konnten wir als Publikum nur so doof sein?!
Wie konnten wir nur trauern, wenn doch der Herr Blötkopf im Raum war?!
Der Mann ist doch der pure Sonnenschein!
Also wirklich!
So ein undankbares Publikum!
Aber Herr Blödkopf wäre nicht Herr Blödkopf, wenn er nicht auch schnell improvisieren könnte.
Er war ja tatsächlich zu einem Trauergespräch im Haus des Toten gewesen.
Da hatte er ja so ein paar Bilder gesehen… Kanufahren musste wohl ein Hobby gewesen sein.
Und dann hat er noch mit der Mutter Bilder angeguckt, auf denen der Verstorbene mit seiner Schwester zu sehen war.
Das hat Sich der Herr Blötkopf gemerkt.
Auch, dass der Tote ne Mutter, ne Frau und zwei Töchter hat.
Und da war noch was mit der weißen Flotte… Irgend ne Bruderschaft, bei der der den Vorsitz hatte.
Irgendwoher kannte er den Toten doch auch…
Ach ja!
Er hat ihm ja vor Jahren das Gehalt halbiert, weil er ne Pastorin geheiratet hat.
Stimmt ja.
Ja, was verliebt der sich denn auch!
Liebe!
SOWAS geht ja nun wirklich nicht!
Und dann verhielt der sich immer, als ob diese „Liebe“ ein christlicher Grundgedanke wäre!
Das wär ja noch schöner!
Nee, da musste man was gegen machen.
„Versetzen wir ihn in die große Problemgemeinde. Dann kann er seine Frau und Kinder mitnehmen und wird ganz schnell ganz Kleinlaut“
Tja, offensichtlich hatte der Mann seine Lektion einfach nicht lernen wollen.
Da versetzt man ihn schon in das Dorf mit den brennenden Mülltonnen und der verbessert da das Klima!
Was soll DAS denn?!
Der soll kaputt gehen und nicht verbessern!
Und nun ist der auch noch tot und die nehmen ALLE Anteil!
Scheiße.
Selbst wenn der draufgeht vereint der noch Leute…
Mit Trauer… die kommt von Liebe kommt…
Schon wieder diese Liebe.
Die Menschen sollen nicht lieben, die sollen GLAUBEN!
DAS ist doch der Grundsatz von Kirche!
Aber von den gedanklichen Abschweifungen, die ich hier für andere mache, zurück zu der Predigt:
Herr Blötkopf dachte sich wohl, er könne einfach seinen Originaltext weiterlesen und dann immer mal wieder die Familie und Bruderschaft einwerfen, dann merkt es ja keiner.
Interessanter Ansatz, der nur nicht bei jedem funktioniert.
„Wenn ich an den Verstorbenen denke, fällt mir ein Text von Herbert Breitenflöter ein, den er nach einem langen und rebellischen Leben geschrieben hat, als er im Alter die Demut gelernt hatte.
Diesen Text werde ich Ihnen nun vorlesen und analysieren…“
An dieser Stelle setzte dann mein Gehör aus.
Dann sei auch DU demütig und räum die Kanzel!
Ich lehr dich gleich mal Demut!
Das ist ja ungeheuerlich!
Welchen Gegenstand kann ich ihm an den Kopf werfen?
Nie sind Kastanien zu finden, wenn man sie braucht!
Ab einem gewissen Zeitpunkt konnte ich diese Bemerkungen nicht mehr nur innerlich machen und erfreute somit die Umsitzenden damit.
Ich glaub, der Herr aus dem Oberkirchenrat, der neben mir saß, hätte mich stellenweise gerne wegen Häresie angeklagt, doch in Anbetracht der Beerdigung war er dann doch gnädig.
Nach gefühlten 48 Stunden war Blötkopf dann fertig mit damit uns zu demonstrieren, dass er den Bruder nicht gekannt hatte.
Hätten Blicke töten können, wäre es wahrscheinlich zu einer Doppelbeerdigung geworden.
Andererseits hätte ich meinem Bruder das nicht antun wollen.
Hätte ich allerdings in diesem Sarg gelegen, hätte man das Rotieren wahrscheinlich gut hören können.
Noch wahrscheinlicher wäre ich rausgekommen und hätte Blötkopf eine gehauen.
„Und DAS ist für die Predigt!“ KAPOW!
Dann ging es zum Grab.
Blötkopf machte schnell und verzog sich dann.
Entweder hatte er noch einen Termin oder er hatte irgendwie mitbekommen, dass ich dabei war einen Lynchmob zu organisieren.
Es ging dann unter Gesängen der Brüder zum Grab, wo Beate und ich unsere Blumen auf den Sarg warfen.
Man muss ja dann meist auch was sagen und ich weiß dann meistens nicht, was da grad angemessen ist.
In diesem Fall war es einfach: „Tut mir leid, was der Typ da verzapft hat.“
Wir stellten uns dann noch zu den Brüdern und sangen eine Weile.
Dann ging es ins Gemeindehaus, wo wir noch einige Zeit verbrachten und Geschichten von früher erzählten.
Irgendwann ging es dann nach Hause und wir waren wieder unter uns mit den Gedanken und dem Wissen, dass die Welt wieder ein gutes Stück dunkler geworden ist.

Gewidmet unserem Bruder Andreas, den wir alle vermissen